Jubel, Trubel, Zeitverlust…

Es sind Herbstferien. Juhuu… Endlich! Das war auch echt nötig… nach der coronabedingt schwierigen Schulzeit können jetzt alle ein wenig durchatmen und neue Energie tanken für den nächsten Schulblock bis zu den Weihnachtsferien.

Es ist schön, die Kinder zuhause zu haben… aber wenn man mal ehrlich ist:

die eh schon knappe Zeit-für-sich-selbst geht in den Ferien gegen Null. Man möchte ja auch die Zeit mit der Familie genießen, vielleicht noch das ein oder andere Projekt fertig kriegen oder oder oder…

Doch hat man so gar keine Zeit für sich, ist man doch schnell gereizt. Und dann fliegen manchmal die Fetzen oder die Laune ist irgendwie mies, obwohl ja eiiiigentlich alle entspannt sein sollten.

Nehmt euch doch die Zeit für euch trotz Ferientrubel. Es lohnt sich manchmal wirklich, einfach morgens früh aufzustehen (obwohl man ausschlafen könnte) und in Ruhe einen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen… man opfert ein wenig Schlafenszeit (aber ganz ehrlich: mit nem Haufen Kinder ist man doch eh immer irgendwie müde 😉) dafür hat man Ruhe und Zeit für sich, wenn alles andere im Haus noch friedlich schlummert. Und dann kann man entspannt und gechillt in den trubeligen Tag starten.

Versucht es, vielleicht tut es euch genau so gut, wie mir.

Und seid ihr nicht der Typ für entspannten Morgen-Kaffee oder eure Kinder sind vielleicht noch soo klein, dass morgens um fünf eh schon alles wach ist… dann sucht euch andere Nischen… Mittagsruhe z.B. … jedes Kind schläft irgendwann, dann lasst den Haushalt ein paar Minuten länger liegen, legt die Beine hoch und nehmt euch etwas Zeit für euch selbst.

Die liebe Verwandtschaft

Verwandschaftsbesuche kennt jeder. Oft sind es entspannte, schöne Zeiten, manchmal aber kommt es vor, dass man lieber woanders wäre, den Tag auf der Couch verbringen würde oder sich den Aufwand sparen möchte. Man ist vielleicht genervt von dem ein oder anderen Spruch, den man bekommt, nicht immer läuft alles harmonisch.

Doch was wäre man ohne Familie? Man hätte sicher mehr Zeit für sich, aber irgendwann wird auch das langweilig, man fühlt sich leer und einsam… da würde man sicherlich einiges dafür geben, sich mal wieder bei einem Kaffee einen Spruch anzuhören, der einem zwar quer runter geht, aber immerhin interessiert es irgend jemanden, ob man da ist.

Also ärgert euch nicht immerzu über die vertane Zeit und die unliebsame Pflicht. Wer Familie hat, ist nie allein. Freut euch darüber, dass jemand sich freut, euch zu sehen und mit euch zu zanken. Wenn man sich immer mit fadenscheinigen Begründungen drückt, ist es für Besuche vielleicht irgendwann zu spät. Dann tut es dir leid, aber nachholen kann man sowas dann nicht. Die wirklich wichtigen Dinge sollte man nicht auf Eis legen und auf später verschieben.

Nutzt die Gelegenheiten, die ihr habt und legt den Focus auf die schönen Momente.

Der Tag hat zu wenig Stunden

So ist das manchmal eben einfach. Man hat jede Menge Termine im Kalender, dann kommt noch irgendwas dazwischen, das sofortige Aufmerksamkeit fordert (kränkelndes Kind, pubertierender Teenager, leerer Kühlschrank…) und man kommt einfach nicht hinterher.

Was ist hier wirklich wichtig? Was kann auf keinen Fall warten?

Setzt Prioritäten und atmet erstmal kräftig durch. Die Kinder können in den meisten Fällen nicht warten. Manchmal muss man sich auch einfach wieder etwas als Kind fühlen, um zu verstehen, wie wichtig das alles gerade für den Sprößling ist. Und dann ist vielleicht gerade überhaupt gar nichts wichtiger, als mit dem liebsten auf der Welt den ertrinkenden Regenwurm aus der Pfütze zu retten und ihn sicher über die Straße zu bringen.

Oder mit der Großen auf dem Bett zu sitzen und zuzuhören, welche Zickereien zwischen ihren Freundinnen sie heute so runter gezogen haben.

Dann gibts zum Mittagessen eben nicht das frische Gemüse vom Markt sondern irgendwas aus dem Tiefkühler… das tut keinem weh.

Man kann nicht alles hinten anstellen, das ist mir auch klar. Und nicht immer schaffe ich es, das, was ich schreibe, selber umzusetzen. Aber es geht darum, es zu versuchen.

Entschleunigung… das ist oft mehr wert, als der große stressige Versuch, alles in den Tag zu stopfen, um hinterher festzustellen, dass das sowieso nicht klappt.

2. 10. 2020…

Herbstanfang ist schon ein paar Tage vorbei, bis jetzt hat sich das Wetter immernoch ein bisschen sommerlich gezeigt. Aber nun ist damit endgültig Schluß… es regnet und stürmt, draußen ist es ungemütlich und grau.

Eine Tasse Tee, ein gutes Buch und eine kuschelige Decke… das hebt die Laune. Etwas Ruhe und Wellness für die Seele und man kann sich darüber freuen, dass alles im Haus wieder etwas gemütlicher wird, wenn draußen rauhe Winde toben.